Abstract
Literaturbasis:
Auf diesem Bild sieht man, wie bewusst der Moment des Fotografierens mit der Kodak Retinette erlebt wird. Die Kamera muss ans Auge geführt werden, was eine ganz andere Körperhaltung und Aufmerksamkeit erfordert als beim Smartphone. Es ist eine sichtbare Geste, die das Fotografieren zu einem eigenständigen Ereignis macht – nicht beiläufig, sondern konzentriert.
Die Aufnahme zeigt einen technischen Fehler, wie er bei analogen Kameras häufig vorkommt: ein Lichtleck. Während solche Effekte im digitalen Kontext als Störung gelten würden, werden sie in der analogen Fotografie oft als ästhetisch interessant empfunden. Die Spuren der Materialität werden sichtbar und machen das Bild einzigartig.
Hier ist ein Bild entstanden, das unscharf ist und offensichtlich zwei Szenen überlagert. Genau solche Ergebnisse machen deutlich, wie sehr analoge Fotografie ein anderer Prozess ist. Man kann nicht kontrollieren, ob das Foto gelingt – und manchmal wird gerade das Unperfekte besonders spannend.
Dieses Bild zeigt einen dieser kleinen familiären Momente, die sich tief ins Gedächtnis einschreiben. Es erinnert an die Fotos in den alten Alben meiner Grossmutter – Aufnahmen, die nicht nur festhalten, wer da war, sondern auch wie. Bilder wie dieses formen unser Bild von Familie: Sie zeigen Nähe, Fürsorge und alltägliche Beziehungen. Für Kinder, die selbst keine bewusste Erinnerung an solche Szenen haben, werden solche Fotos später zu einem visuellen Anker. Sie sagen: Du warst da, du warst Teil davon. Und genau darin liegt ihre Bedeutung.
© Maxime Vögele
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