In meinem Bild-Text-Essay setze ich mich mit meiner oft oberflächlichen Bildwahrnehmung auseinander, die besonders durch soziale Medien wie Instagram verstärkt wird. Ich bemerkte, wie ich Bilder nur noch sekundenschnell konsumiere und sie sofort in bekannte Kategorien einordne, anstatt sie aktiv zu betrachten. Mein Ziel war es, diesen automatisierten Blick zu durchbrechen und eine intensivere, bewusstere Wahrnehmung zu provozieren.
Wie kann ich Bilder so manipulieren, dass ich gezwungen bin, genauer hinzusehen, um zu erkennen, was abgebildet ist?
Ich experimentierte mit verschiedenen Filtern und Bearbeitungswerkzeugen in Photoshop, darunter Effekte wie «Wellen» und «Wind». Letztlich erzielte ich den gewünschten Effekt durch gezielte Anpassungen von Helligkeit, Sättigung und Farbwerten. Die verwendeten Fotografien stammten aus meiner unmittelbaren Umgebung.
Nicht alle Motive eigneten sich gleichermaßen für mein Vorhaben. Künstliche Objekte ließen sich kaum effektiv verfremden. Hingegen führte die Bearbeitung von Pflanzen, Texturen und Lichtspielen zu Bildern, die mich zum Innehalten und genaueren Hinsehen zwangen. Der gewünschte Effekt trat ein: Ich entdeckte Details, die mir sonst entgangen wären, und nahm sogar die unbearbeiteten Originalfotos anschließend intensiver wahr.
In einem Folgeprojekt würde ich mich besonders auf die Gewöhnung meines Blicks konzentrieren: Wie lange dauert es, bis ich mich an einen erarbeiteten Filter gewöhnt habe und wieder in eine passive Bildwahrnehmung verfalle?
© Alicia Kälin
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