Dr. Maja Naef (1973–2021)

Mit grosser Bestürzung und tiefer Trauer informieren wir Sie darüber, dass unsere Kollegin und Freundin Dr. Maja Naef am 23. November 2021 unerwartet verstorben ist. 

Maja Naef war seit 2017 Dozentin an unserem Seminar und hat 2020 die Professur für Medienästhetik vertreten. Sie war eine feinsinnige, engagierte Kunsthistorikerin und Medienwissenschaftlerin, die an der Schnittstelle beider Disziplinen immer wieder neue Felder und Themen entwickelte und uns alle stets aufs Neue inspiriert hat. Mit großer Sachkenntnis und Hingabe hat sie die Lehre an unserem Institut bereichert, von der Geschichte des experimentellen Kinos und der Videokunst über mediale Historiographien und Medienästhetiken bis zu Gender und Queerness im Film. Ihre Lehrveranstaltungen waren als Räume der Neugierde und Reflexion angelegt, der großzügigen Vermittlung von Wissen, des gemeinsamen Forschens und Denkens und der Generierung kreativer Fragestellungen. Stets war sie daran interessiert, die theoretische Reflexion mit vielfältigen Formen der kulturellen Praxis zu verbinden und gegenseitig zu erweitern. Für viele Studierende war sie ein intellektuelles und menschliches Vorbild. Maja wird uns allen am Seminar und in dieser Universität sehr fehlen.

Maja Naef studierte Kunstwissenschaften an der Universität Basel, arbeitete dort von 2004-2007 als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere Kunstgeschichte, promovierte 2009 zum Verhältnis von Stimme und Zeichnung im Werk von Joseph Beuys (München 2011), war als Dozentin für die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel sowie an der Hochschule der Künste in Bern tätig. 2008 weilte sie mit einem SNF-Fellowship in den USA (University of Chicago), wo sie 2010 auch am Art History Departement und Department of Visual Arts unterrichtete. Ausserdem war sie Kunstkritikerin (u.a. für Artforum International) und Autorin verschiedener Artikel und Essays zur Kunst der Gegenwart. Während zwei Jahren (2005-2007) kuratierte sie ein monatliches Filmprogramm für die Kunsthalle Basel (Schwerpunkt Experimentalfilm der 1960er und 1970er-Jahre) und zwischen 2014 und 2017 arbeitete sie im Rahmen einer PostDoc-Stelle am Lehrstuhl für Medienästehtik, wo sie an der Konzeption eines Doktorandenprogramms mitarbeitete. Im Rahmen einer Marie Heim-Vögtlin SNF-Anstellung arbeitete sie seit Dezember 2017 am Forschungsprojekt Portrait, Freundschaft und Kollektiv im Experimentalfilm der Nachkriegsjahre (mit Studien u.a. zu Robert Beavers, Gregory Markopoulos, Andy Warhol)

 

Maja Naef