Wir haben uns mit einem Projekt beschäftigt, welches die Beeinflussung der Follower:innenschaft auf die Videoreichweite auf der Plattform TikTok untersucht. Unser Ziel war es, die Auswirkungen von Follower:innen auf die Sichtbarkeit und Verbreitung eines selbst erstellten TikTok-Videos zu untersuchen. Hierfür haben wir das Video sowohl auf einem etablierten TikTok-Account von @lenarudolf mit ca. 850 Follower:innen als auch auf einem Account ohne jegliche Follower:innen veröffentlicht.

Während des Proseminars behandelten wir den Text von Passman mit dem Titel Die soziale Logik des Likes (2018). In diesem Text analysiert der Autor die Auswirkungen sozialer Medien, insbesondere die Bedeutung von Likes, und argumentiert, dass Likes als eine Art Währung angesehen werden können, die das Verhalten auf sozialen Netzwerken beeinflusst. Passman gibt zu bekennen, dass dieses stetige Streben nach Likes als eine Art sozialer Wettbewerb fungiert, welcher unser Verhalten so beeinflusst, sodass wir unsere Beiträge anpassen, um eine möglichst hohe Reichweite und Zustimmen generieren zu können. Wir sahen eine deutliche Parallele zu unserem Projekt, da auch wir beobachteten, wie das "Sammeln von Likes" zu einer Form der externen Validierung wurde. Von der Planung über die Durchführung des TikToks bis hin zur perfekten Bildunterschrift und den am häufigsten genutzten Hashtags, verkörperten wir dieses Streben nach einer möglichst hohen Videoreichweite.

Unser Fazit des Projekts ist, dass es bei der Reichweite unseres Videos nicht auf die Follower:innenschaft ankam. Man kann davon ausgehen, dass es mit einem Algorithmus zusammenhängt, wie und ob ein Video viral geht, und es sozusagen von dem Zufall bestimmt ist.

- ­Dana Bachthaler, Fabienne Freivogel, Lena Rudolf, Enya Spitteler

Literaturbasis: Passmann, Johannes (2018): Die soziale Logik des Likes. Eine Twitter-Ethnografie. Frankfurt am Main/New York: Campus. S. 9–39 und S. 86–130.